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Cover von Bio Magazin Reparieren statt entsorgen

SERIE STOFFWECHSEL

Reparieren statt entsorgen

Die Müllberge wachsen, Rohstoffe werden immer knapper und trotzdem werden zahlreiche Produkte lieber entsorgt und neu angeschafft statt repariert. Dabei wäre ein Umdenken eine Win-win-Lösung für alle Beteiligten.

Ob Waschmaschine, Kühlschrank, Rasenmäher, Notebook, Smartphone oder TV-Gerät: Unzählige Geräte und Maschinen, die uns im Alltag umgeben, werden in immer kürzeren Abständen einfach ausgetauscht. Funktionsuntüchtig sind sie deshalb noch lange nicht. Manchmal lockt einfach ein neueres Modell am Markt, manchmal stören die Gebrauchsspuren und manchmal weiß keiner so recht, wie die Schäden repariert werden sollen. Doch 83.000 Tonnen Elektroschrott allein in Österreich sprechen eine klare Sprache: So geht es nicht weiter!

Frühzeitige Obsoleszenz
Nicht immer ist überall ein Weg, wo auch ein Wille ist. Aus diesem Grund bedarf es neben dem Willen zu reparieren, statt auszutauschen zunächst hochwertiger Geräte, die das auch zulassen. Hier kommt das Schlagwort der „frühzeitigen (oder vorzeitigen) Obsoleszenz“ ins Spiel. „In der Fachliteratur wird mit dem Begriff der Obsoleszenz die Alterung eines Produkts bezeichnet, welche die Lebensdauer und Nutzungsdauer von Geräten verkürzt“, erklärt dazu Markus Piringer von DIE UMWELTBERATUNG, der auch das Reparaturnetzwerk Wien mit über 140 Mitgliedsbetrieben koordiniert. „Diese Alterung kann verschiedene Ursachen haben. In der Regel wird zwischen vier Arten der Obsoleszenz unterschieden: werkstoffliche, funktionale, psychologische und ökonomische oder systemische Obsoleszenz.“

Die Ursachen und Zusammenhänge für Obsoleszenz sind komplex. Die Erwartungshaltung der Nutzer hinsichtlich der Lebensdauer von Gebrauchsgütern beeinflusst auch ihren Umgang damit. „Im Rahmen des PROMPT-Projekts soll ein Testprogramm entwickelt werden, das künftig die Bewertung der Lebensdauer von Produkten ermöglichen soll“, erzählt Sepp Eisenriegler, MAS, MBA, Geschäftsführer des Reparatur- und Service-Zentrums R.U.S.Z in Wien (rusz.at). Damit will man der Obsoleszenz auf die Spur kommen. „Den beabsichtigten Einbau bösartiger Sollbruchstellen gibt es, aber es ist zielführender nicht davon auszugehen, sondern es im Bedarfsfall beweisen zu können“, warnt der Reparaturexperte.

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