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Cover von Bio Magazin „Es wäre dumm, Akkus auf Halde zu legen“

RECYCLING

„Es wäre dumm, Akkus auf Halde zu legen“

In den Batterien von Elektroautos stecken zahlreiche wertvolle Rohstoffe. Somit führt aus ökologischer und ökonomischer Sicht am Recycling ohnehin kein Weg vorbei.

Die Elektromobilität hat im Vorjahr in Österreich weiter an Fahrt aufgenommen: Bis Ende Dezember 2023 wurden nach Angaben von Statistik Austria und dem Bundesverband Elektro­mobilität insgesamt 47.621 E-Pkw neu zugelassen – gegenüber dem Jahr zuvor stellt dies   ein Plus von 39,4 % dar. Ende 2023 waren somit knapp 155.500 rein elektrisch betriebene Pkw, das sind 3 % des gesamten Pkw-Bestandes, auf heimischen Straßen unterwegs. Gestiegen ist dabei auch die Zahl der elektrisch betriebenen Nutzfahrzeuge – bis Ende De­zem­ber 2023 wurden 3.308 Fahrzeuge der Klassen N1 (unter 3,5 Tonnen), N2 (3,5 bis 12 Ton­nen) und N3 (über 12 Tonnen) neu zugelassen. Gleichzeitig tummeln sich auch immer mehr E-Fahrräder und Mopeds auf den Straßen.

Kritische Elemente. Mit der steigenden Zahl der Elektrofahrzeuge gewinnt das Thema, was mit den Akkus nach Ende der Nutzungsdauer passiert, massiv an Bedeutung. Schließlich sind in diesen zahlreiche wertvolle Rohstoffe verbaut. „Es wäre dumm, die Akkus auf Halde zu legen und die in ihnen verwendeten Rohstoffe nicht zu recyceln“, sagt DI Dr. mont. Eva Gerold, Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie der Montanuniversität Leoben. Und das sind nicht wenige: Immerhin sind in einem durchschnittlich 500 bis 600 Kilogramm schweren Lithium-Ionen-Akku für ein Elektroauto rund acht Kilogramm Lithium, etwa elf Kilogramm Mangan, jeweils zwölf Kilogramm Kobalt und Nickel sowie 33 Kilogramm Grafit verbaut. Dazu kommen noch mehr als 20 Kilogramm Kupfer, etwa 100 Kilogramm Aluminium und einige Kilogramm Stahl sowie mehrere Kilogramm Elektrolyte und Kunststoffe.

 „Verbrauchte Batterien sind wahre Rohstofflager, die genutzt werden sollten“, so Gerold, die die Arbeitsgruppe „Recycling von Lithium-Ionen-Batterien“ leitet. Nicht zuletzt, da Stoffe wie Lithium und Kobalt angesichts ihrer Verfügbarkeit und ökonomischen Bedeutung in der Euro­päischen Union als kritische Elemente eingestuft wurden und   der Bedarf angesichts des Wachs­tums der E-Mobilität weiter steigen wird.

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