Wälder bedecken nach Angaben des WWF knapp vier Milliarden Hektar und damit rund 30 Prozent der Landoberfläche der Erde. Vor 8.000 Jahren waren sie noch auf rund der Hälfte der gesamten Landfläche zu finden. Dieser negative Trend hält weiter an: Obwohl auf der Nordhalbkugel die Waldfläche netto wächst, verschwinden global gesehen jedes Jahr Millionen Hektar Wald.
Wälder sind lebenserhaltend. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden demnach weltweit rund zehn Millionen Hektar Wald gerodet, der WWF geht gar von zumindest 14 Millionen Hektar aus, und damit einer Fläche, die größer ist als Österreich und die Schweiz zusammen. Besonders dramatisch ist der Rückgang der wertvollen Urwälder: Weltweit gibt es nur noch zwei bis drei Prozent Naturwälder.
Allein zwischen den Jahren 1990 und 2020 sind somit nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zumindest 420 Millionen Hektar Wald durch Abholzung verloren gegangen, das ist eine Fläche so groß wie die gesamte Europäische Union. „Die meiste Entwaldung nämlich fast zwei Drittel der gesamten Entwaldung, passiert in den Tropen und Subtropen“, erklärt dazu Mag. DI Julia Haslinger, Teamleiterin Nachhaltige Ernährung, Umwelt & Wirtschaft beim WWF Österreich.
Dabei sind Wälder in jeglicher Hinsicht lebenserhaltend: Sie sind Lebensgrundlage für 80 Prozent aller landlebenden Arten und die Quelle von 75 Prozent des weltweiten Süßwassers. Mehr als eine Milliarde Menschen leben in und um Wälder, darunter eine Vielfalt indigener Gemeinschaften. Darüber hinaus erfüllen sie zwei wichtige Klimafunktionen: Erstens sind sie ein gigantischer Kohlenstoffspeicher, da sie aktuell etwa die Hälfte des auf der Erde gebundenen Kohlenstoffs in ihrer Vegetation speichern.