Treibhausgase, die durch die Nutzung fossiler Energien in den Sektoren Energie und Industrie, Verkehr, Landwirtschaft und Gebäude entstehen, sind hauptverantwortlich für die Erderwärmung. Nach vorläufigen Zahlen des Umweltbundesamtes wurden im Vorjahr rund 72,6 Millionen Tonnen Treibhausgase (THG) emittiert. Damit sind die österreichischen Treibhausgasemissionen gegenüber 2021 um rund 6,4 Prozent (fünf Millionen Tonnen CO2-Äquivalent) gesunken. Nach wie vor ist dabei der Sektor Verkehr mit 20,6 Millionen Tonnen THG-Emissionen und rund 28 Prozent der Gesamtemissionen hinter dem Sektor Energie und Industrie der zweitgrößte Emittent in Österreich.
Ladestation als Handelsplatz. Um die Emissionen zu reduzieren, sind energieintensive Unternehmen, aber auch die Mineralölbranche, die durch den Verkauf fossiler Kraftstoffe zum CO2-Ausstoß beiträgt, angehalten, ihre Emissionen schrittweise um einen festgesetzten Prozentsatz zu reduzieren.
Für heuer liegt die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) bei sechs Prozent, 2030 werden es 13 Prozent sein. Gleichzeitig ist es den Unternehmen jedoch möglich, einen Anteil dieser Emissionen mit dem Kauf von CO2-Zertifikaten auszugleichen. Und genau da kommen nun die Besitzer von Elektrofahrzeugen ins Spiel: Mit der neuen Kraftstoffverordnung (KVO), die seit 1. Jänner 2023 gilt, können auch sie am Zertifikatshandel teilnehmen und davon profitieren.
Wer also im Zulassungsschein eines in Österreich zugelassenen E-Kraftfahrzeugs oder mehrerer solcher Fahrzeuge als Halter eingetragen ist – sowohl Private als auch Unternehmen –, hat demnach seither die Möglichkeit und das Recht, jene CO2-Einsparungen, die durch das Tanken von erneuerbarem Strom im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen erzielt werden, durch einen Zwischenhändler, der zumindest eine öffentliche oder halb-öffentliche Ladestation für elektrische Kraftfahrzeuge im Bundesgebiet betreiben muss, zertifizieren und an quotenpflichtige Unternehmen weiterverkaufen zu lassen.