Sein neues Buch „Die Fitness-Lüge“ stellt verbreitete Missverständnisse über Fitness und Gesundheit infrage und kritisiert zugleich die Fitnessindustrie. Neumann, Sportwissenschaftler und Faszien-Orthopäde, argumentiert, dass es nicht notwendig ist, sich im Fitnessstudio zu quälen, um gesund zu bleiben oder fit zu werden. Stattdessen plädiert er für eine ganzheitliche Sichtweise auf Gesundheit, die natürliche Bewegungsprozesse des Körpers berücksichtigt.
Ein zentrales Thema ist das Streben nach einem „Sixpack“, das in der Fitnesswelt als Zeichen von Gesundheit und Fitness gilt. Neumann stellt klar, dass ein hart definierter Bauch aus funktioneller Sicht problematisch ist, denn ein angespannter Bauch führt zu einer starren Körperhaltung und beeinträchtigt die Bewegungsfreiheit. Ein weicherer, flexibler Bauch ist funktional überlegen, da er mehr Platz für Atmung und Bewegungsfreiheit lässt. Neumann betont, dass der Körper insgesamt flexibel und beweglich sein sollte, statt einem isolierten Schönheitsideal hinterherzujagen.
Ganzheitliche Bewegung
Ein weiteres zentrales Thema ist die Faszie, das Bindegewebe, das den Körper durchzieht. Die Faszie ist für die Körperhaltung und Beweglichkeit verantwortlich und bestimmt, wie der Körper auf natürliche Weise aufrecht bleibt. Eine gut funktionierende Faszie ermöglicht eine gesunde Körperhaltung, während verspannte Faszien zu Fehlhaltungen und Schmerzen führen können. Die Fitnessindustrie jedoch setzt vor allem auf isolierte Muskelübungen, die oft die Faszien vernachlässigen. Für Neumann ist jedoch eine ganzheitliche Bewegung entscheidend, die alle Körperbereiche einbezieht und die Faszien aktiviert. Dies führt zu einer besseren Körperhaltung und verhindert langfristige gesundheitliche Probleme.