Seit einigen Jahren hat es die Rinderhaltung in Österreich schwer. Ernährungstrends von vegetarisch über Raw Food bis vegan machen einen großen Bogen um Rindfleisch, aber auch Kuhmilch und Milchprodukte werden immer öfter durch Alternativen wie Ziegenmilch, Mandelmilch oder Käseersatz aus Cashewkernen ersetzt. Andere Länder überschwemmen den Markt mit industriellem Billigfleisch und auch der Milchpreis für die Bauern müsste für die Bauern aufgrund der aktuellen Entwicklungen angepasst werden. Nun kommt noch dazu, dass den Rindern das Image der Methanschleuder, eines Treibhausgases, aufgedrückt wird, denn immerhin mehr als ein Zehntel der weltweiten Methanemissionen geht auf ihr Konto.
Konstantes Niveau beim Fleischverbrauch. Die Rinderhaltung in Österreich stehe vor großen Herausforderungen, die aktuellen Entwicklungen auf den internationalen Rohstoffmärkten verschärfen die Situation zusätzlich durch steigende Futter- und Düngemittelpreise, sagt DI Martin Stegfellner, BEd, Geschäftsführer der RINDERZUCHT AUSTRIA. „Wir haben sehr viele innovative Rinderbetriebe, die mit größtmöglichem Einsatz die aktuellen Herausforderungen meistern. Der Strukturwandel selbst macht jedoch auch in Österreich keinen Halt. Jedes Jahr verlieren wir schon seit Jahren rund 2,5 % unserer Rinderhalter. Derzeit halten wir bei 53.600, im Jahr 1997 hatten wir noch genau doppelt so viele. Die Bedingungen, um am Markt zu bestehen, werden Jahr für Jahr nicht einfacher. Seitens der RINDERZUCHT AUSTRIA arbeiten wir daher auch intensiv an, über Online-Tools und praktikable Auswertungen für das Herdenmanagement die Landwirte bestmöglich zu unterstützen“, so Stegfellner. Im Jahr 2018 gab es in 58.600 Betrieben rund 1,9 Millionen Rinder in Österreich. Im Durchschnitt sind das 33 Tiere pro Betrieb.