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Aktuelle Seite: Kaugummi der Römer
Cover von Bio Magazin Kaugummi der Römer

NATÜRLICHE ALLESKÖNNER

Kaugummi der Römer

Mastix, das Harz des Mastixstrauches, wird auch als „Tränen von Chios“ bezeichnet. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von der Lebensmittelindustrie über Naturkosmetik und Heilmittel bis zur Kunst und darüber hinaus. Was alles kann das Harz, das wir häufig nutzen und doch so wenig kennen?

Mastixsträucher können durchaus beeindruckende Ausmaße annehmen und sind oft eher kleine Bäume als Sträucher. Sie sind Verwandte der Pistazien, aber als Pflanze eher unschein­bar. Dabei sind die immergrünen paarig gefiederten Blätter durchaus attraktiv und werden von Floristen gerne als grüner Beischmuck verwendet. In Griechenland sind Mastix­sträucher als „Tränen des Chios“ bekannt, was auf die griechische Insel Chios zurück-zufüh­ren ist, die ab der frühen Neuzeit vor allem vom Mastixanbau lebte. Auch heute ist der Mastixanbau hier noch ein wichtiger Wirtschaftszweig.                                                              

In Ägypten wurde das Harz im Neuen Reich (1550 bis 1070 v. Chr.) als Lack genutzt, später auch zur Mumifizierung. Bestandteil von Räucherwerk war es im Tempelkult und in der Antike wurde es sogar für Magenbeschwerden, bei Magengeschwüren, Sodbrennen, Entzündungen, bei rheumatischen Beschwerden und zur Wundbehandlung empfohlen. Außerdem diente es schon damals als natürliches Zahnpflegemittel und Kaugummi. Heute genießt Mastix noch viel breitere Anwendungsmöglichkeiten, doch dazu später.

Aufwändige Gewinnung. Mastix wächst nach wie vor auf der griechischen Insel Chios, in ganz Südeuropa, auf den Kanarischen Inseln und an der gesamten Levanteküste inklusive der Türkei, Libanon, Israel und Syrien. Die Bäume produzieren erst ab einem Alter von etwa fünf Jahren Harz, aber immerhin werden sie an die 150 Jahre alt. Für die Ernte wird die Rinde angeritzt, sodass das Harz heraustropft. Um die Füße der Bäume wird Kalkstaub gestreut oder Steinplatten werden ausgelegt, damit das Harz nicht durch Erde verschmutzt wird. Für ein Kilogramm Mastix müssen etwa zehn Sträucher bzw. Bäume geritzt werden.

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