Als Rohkostsnack, als Saft oder als rasch zubereitete Gemüsebeilage, die gut satt macht, aber doch wenig Kalorien enthält, hat die unscheinbare Knolle in den letzten Jahren ihr Potenzial wieder entfaltet. In erster Linie erlangte sie dank sozialer Medien einen neuen Hype in heimischen Küchen. Auslöser war dabei („angeblich“) der US-Amerikaner Anthony William, der die Knolle als wahres Superfood in seinen Büchern, Hörbüchern und vor allem auf seinem Instragram-Account @medicalmedium promotet. Mit seiner „Global Celery Juice Movement“ lobt er vor allem den Saft aus dem Staudensellerie – pur getrunken, ohne ihn mit anderen Gemüsen zu mischen – als wahres Wundermittel der Medizin.
Woher kommt der Sellerie?
Die Wildform des Selleries stammt ursprünglich aus Europa, kam aber auch in Nordafrika, dem Jemen, Westasien, Zentralasien und im Kaukasus sowie auf den Kanarischen Inseln vor. Auf feuchten und sumpfigen Böden mit hohem Salzgehalt fühlt sich die Pflanze vor allem in den Küstengebieten besonders wohl. Der Name „Sellerie“ ist gleichbedeutend mit der sizilianischen Stadt Selinunt. Sie liegt am Fluss Selinus. In seinen sumpfigen Niederungen wurden so große Mengen Sellerie geerntet, dass die Stadt sogar ein Sellerie-Blatt im Stadtwappen zeigt.
Die krautige einjährige Pflanze wächst zwischen 30 und 100 cm und hat spindelartig geformte, verzweigte Wurzeln. Aus der Wildform, dem sogenannten „Sumpfsellerie“, haben sich die bekannten Kulturformen wie Knollensellerie – Zeller oder Wurzelsellerie – Staudensellerie und Schnittsellerie entwickelt.
Einfach, g’schmackig und gut
Der Knollensellerie wird hierzulande meist als Suppengrün sowie als Röst- oder Wurzelgemüse für Eintöpfe verwendet. Er lässt sich auch als Beilage in Form von Püree oder Salat verwenden. In Scheiben geschnitten kann er wie Wiener Schnitzel paniert werden.
Der Staudensellerie – auch Stiel-, Stangen- oder Bleichsellerie genannt – hat lange, fleischige Blattstiele und nur eine kleine Wurzelknolle und wird meist für Salate oder Gemüsebeilagen verwendet oder als Garnitur zur „Bloody Mary“.
Am wenigsten ausgebildet ist die Knolle beim Schnitt- oder Würzsellerie. Er hat gekräuselte Blätter, ähnlich einer Petersilie. Die Blätter werden getrocknet und als Gewürz verwendet.