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Cover von Bio Magazin Entkarbonisierung der Zukunft

GRÜNE INNOVATIONEN

Entkarbonisierung der Zukunft

Das Reverse Carbon Mining Project – kurz RCMP – produziert hochqualitative CO2-Negativ-Emissionen, indem überschüssige Biomasse zu Kohle umgewandelt und diese dann unter der Erde vergraben wird.

Kohle entsteht aus abgestorbener Biomasse, die über Tausende, ja, Millionen Jahre hohem    ...Druck und Temperaturen ausgesetzt ist. Dieser Prozess begann im erdgeschichtlichen Zeitalter Karbon, der lateinische Begriff „carbon“ für Kohle, vor rund 350 Millionen Jahren. Seit der industriellen Revolution wurden gigantische Mengen Kohle gefördert, deren Ver­brennung den Treibhauseffekt befeuert. Heute gilt Kohle als endliche Ressource mit einer schlechten CO2-Bilanz – in den meisten europäischen Ländern wurden Abbaustätten für Kohle längst aufgegeben. Mit RCM könnten sie sogar neu genutzt werden.

Die RCMP Solutions GmbH (rcmp.global) ist ein junges Unternehmen, das diesen Prozess umkehren möchte. Aus Biomasse soll wieder Kohle hergestellt und unter die Erde gebracht werden. Dadurch soll der Atmosphäre dauerhaft CO2 entnommen werden. Im Vergleich zu anderen Negativemissions-Technologien wie etwa der Speicherung in Pflanzen und Böden oder in Gestein und Mineralien bietet RCM folgende Vorteile: Die Speicherung von CO2 in Form von Kohle führt zu einer höheren Schüttdichte, einer geringeren Komplexität bei der Handhabung, einem geringeren Erkundungs- und Überwachungsaufwand, einer besseren Haltbarkeit und ermöglicht einen vollständig dezentralen Ansatz mit regionalen Lager­stät­ten. Eine Vielzahl von unterirdischen Lagerstätten bieten sich dabei an: in lokalen Lager­stät­ten, in künstlichem Torfland, als überflutetes Sediment, im Tagebau oder im Bergbau mit Tiefschächten.

Negativemissionen durch Pyrolyse. Überschüssige Biomasse aus Industrieunternehmen wie zum Beispiel der Lebensmittel-, Holz- oder Zellstoffindustrie wird in der Regel verbrannt, was CO2 freisetzt. Das Reverse Carbon Mining Project möchte diesem Vorgang entgegenwirken und Industrieunternehmen im Holz- und Lebensmittel verarbeitenden Bereich sowie aus der Forst- und Landwirtschaft helfen, durch die Erzeugung von CO2-Negativemissionen eine weitere Einnahmequelle zu erschließen. Mit einem als „Pyrolyse“ bezeichneten Prozess wird die überschüssige Biomasse verkohlt und anschließend unter der Erde, konkret unterhalb der Humusschicht, vergraben. Das Ergebnis: Der Kohlenstoff, den die Verbrennung in die Atmosphäre freigesetzt hätte, wird dauerhaft gespeichert.

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