It’s Teatime, Mylady!

Tee ist mehr als ein Getränk. Er ist ein Ritual, das Wärme schenkt – außen wie innen. Schon das leise Rascheln der Teeblätter, das Aufgießen des heißen Wassers, das Warten, bis sich die Farbe im Glas vertieft – all das hat etwas Beruhigendes. Jeder Schluck erzählt eine Geschichte: vom feinen Nebel über den Teegärten Darjeelings,

vom kräftigen Charakter eines Assam, vom zarten Duft grüner Tees oder von der sanften Süße eines Kräuteraufgusses mit Lindenblüte, Hagebutte und Apfel.                            

An kalten Wintertagen schmeckt ein würziger Chai besonders gut. Zimt, Kardamom und Ingwer wärmen von innen und wecken Erinnerungen an schöne Momente und vielleicht ferne Länder – und doch fühlt sich alles ganz nah und vertraut an. Wer es ruhiger mag, greift zu einem aromatischen Rooibos oder einem duftenden Kräutertee. Sie begleiten lange Abende auf dem Sofa, eingehüllt in eine Decke, während draußen der Wind an den Fenstern rüttelt.

Zur Teestunde braucht es nicht viel: eine Kanne Tee, vielleicht ein Stück Kuchen oder ein paar Butterkekse, eine Kerze, ein gutes Buch. In solchen Momenten spürt man, wie wohltuend Einfachheit sein kann. Tee entschleunigt. Er lädt uns dazu ein, kurz innezuhalten – zu schmecken, zu riechen, zu spüren.

Dieses Gefühl des Cocoonings, des Sich-Einmummelns in Wärme und Geborgenheit, gehört zum Winter wie das Knistern des Kaminholzes. Und während draußen die Welt in Weiß versinkt, entsteht drinnen ein kleiner Kosmos aus Ruhe und Zufriedenheit. Vielleicht ist genau das der Zauber des Tees: Er schenkt uns Zeit. Zeit zum Durchatmen, zum Lauschen, zum Dasein. Eine Tasse Tee am Kamin, der Duft von Gewürzen in der Luft, das sanfte Licht einer Kerze – manchmal braucht es wirklich nicht mehr, um glücklich zu sein. Und vielleicht eine weitere Folge von Downton Abbey...