Der Anteil der Bio-Betriebe an allen schweinehaltenden Betrieben beträgt über 25 % und steigt laufend, der Anteil der Bio-Schweine an allen Schweinen in Österreich liegt aber nur bei etwa 2,5 %. „Das hört sich für viele Menschen sehr wenig an, allerdings liegen wir damit meines Wissens in Europa deutlich vorne“, beruhigt Mag. Johann Ollmann von der Bioschwein Austria VertriebsgmbH. „Bio-Schweinehaltung und auch Vermarktung ist halt ein schwieriges Geschäft und lässt sich nicht so schnell vergrößern. Wir wachsen zwar langsam, aber sicher.“
Anders sieht es beim Schweinefleischkonsum aus: Laut Statistik Austria ist der Pro-Kopf-Verbrauch tierischer Erzeugnisse weiter rückläufig. 2021 waren es pro Kopf mehr als 226 kg pro Jahr – das ist ein Minus von 8 kg im Vergleich zum Vorjahr. Jährlich isst jeder Österreicher rund 88,5 kg Fleisch, Schweinefleisch lag 2021 jedoch erstmalig unter 50 kg pro Kopf.
Weniger Konsum und mehr Produktion. Ursache dafür ist nicht nur ein höheres Gesundheitsbewusstsein der Konsumenten. Auch die Bedingungen für Schweinebauern haben sich nicht unbedingt verbessert. „Insgesamt gibt es in den letzten Jahren statistisch gesehen einen leichten Rückgang der Betriebe, die Bio-Schweine halten. Auf das Marktangebot hat das aber wegen der Kleinstrukturiertheit dieser Höfe keine Auswirkungen“, erklärt Dr. Simone Schaumberger, Beraterin im BIO AUSTRIA Bundesverband, und ergänzt in Bezug auf mögliche Ursachen: „Landwirtschaftliche Betriebe sind generell mit immer höheren gesetzlichen Auflagen konfrontiert, die den administrativen Aufwand ständig steigern. Landwirtinnen und Landwirte müssen heute oft mehr Zeit mit dem Managen verbringen, als sie tatsächlich im Stall stehen.“