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Cover von Bio Magazin Tansania als Vorreiter in Sachen „Bio“

INTERNATIONAL

Tansania als Vorreiter in Sachen „Bio“

Drei Monate auf dem afrikanischen Kontinent, drei Monate Tansania – im Zeichen der Nachhaltigkeit und abseits von touristischen Wegen. Ein Reisebericht von Iane Mähr

Am 9. November 2022 stiegen mein Mann Roland und ich in Zürich ins Flugzeug nach Dar es Salaam, Tansania. Tags darauf kamen wir abends endlich in Morogoro an, jene rund vier Au­to­stunden westlich von Dar es Salaam gelegene Hauptstadt der gleichnamigen Verwaltungs­region, die in den darauffolgenden drei Monaten unsere Heimatstadt werden sollte. Es schüttete aus Kübeln – das erste Mal nach der langen Trockenzeit. An sich ein erfreuliches Ereignis. Zeitgleich aber hieß uns unser neues Zuhause ohne Strom und Wasser willkommen. Wir standen also    im Dunkeln, denn wegen der Nähe zum Äquator wird es in diesem ostafri­kanischen Land morgens von jetzt auf gleich hell und abends ebenso schnell dunkel – als wür­de man den Lichtschalter betätigen. Letzteren brauchten wir an jenem Abend jedoch nicht zu bedienen und so waren wir nach über 24 Stunden Anreise nicht nur müde und erschöpft, sondern auch ratlos. Und auf Rolands Frage „Was in aller Welt tun wir hier!?“ hatte ich in dem Moment selbst keine Antwort.

 

Biologische Landwirtschaft. Drei Monate Tansania mag für manch einen nach einer herrli­chen Auszeit klingen. Und wenngleich es tatsächlich eine Auszeit vom Alltag war, hatte unsere Reise so gar nichts mit Urlaub zu tun. Wir waren in gewisser Weise nicht „zum Vergnügen“ dort, sondern um für die Non-Profit-Organisation Sustainble Agriculture Tanzania (SAT) zu arbeiten. 2011 vom gebürtigen Feldkircher Alexander Wostry und seiner Frau Janet Maro, die er in Morogoro kennen und lieben gelernt hat, gegründet, verfolgt SAT seither die Vision, dass „die Mehrheit der Landwirte in Tansania anerkannte agraröko­logi­sche Methoden anwendet, um ihre Lebensgrundlage zu verbessern, die Umwelt zu schützen und den Druck auf natürliche Ressourcen zu verringern“. Was als kleine Initiative mit einem Budget von 200 Euro begann, ist heute eine international anerkannte Organisation.

SAT gilt als Innovationsbeschleuniger für Agrarökologie und baut seine Interventionen auf vier strategischen Säulen auf: Forschung, Wissensverbreitung (u.a. im eigenen Farmer Training Center), Anwendung und Vernetzung. Im Rahmen zahlreicher Projekte – aktuell sind es rund 20 – arbeiten über 85 Mitarbeiter mit einem aktiven Netzwerk von rund 18.000 Landwirten.

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