Sie setzen seit 38 Jahren auf Bioprodukte zur Herstellung von 100 % naturreinen ätherischen Ölen und zertifizierter Naturkosmetik. Damals waren „Bio“ und „Nachhaltigkeit“ noch weiter weg von der Tages- und Gesellschaftspolitik als heute. Was prägte Ihre Anfänge?
Ich war mit unserer Vision, etwas zu entwickeln, das die Vielfalt und den Respekt für die Natur ins Leben bringt, nicht allein. Wir waren ein Freundeskreis, der diese Begeisterung teilte und die Lebensgrundlagen für künftige Generationen bewahren wollte.
Ich selbst bin schon mit 17 Jahren viel herumgereist und war inspiriert von dieser Vielfalt an Pflanzen, Düften, Natur, aber auch Menschen und Kulturen. Ebenfalls Mitgründerin ist Ute Leube, die sich für die pflanzlichen Heilkräfte ebenso begeistern konnte. Wir haben festgestellt, dass man mit dem Vertrauen in eine ganzheitliche Sichtweise und in die Heilkräfte der Pflanzen sehr viel Positives bewirken kann.
Hinter dieser Vision steckte viel Idealismus!
Wie kann diese Vision einem modernen Marktverständnis folgen?
Das stimmt! Mitte der 1980er-Jahre war es natürlich nicht der Gedanke an ein erfolgreiches Unternehmertum, der uns angetrieben hat. Die treibende Kraft war es, die Welt verbessern zu wollen. Möglicherweise war unser naiver Zugang genau der Erfolgsfaktor, was nicht heißt, dass wir nicht auch die harte Schule der Marktwirtschaft erleben mussten. Dennoch ist es uns bis heute gelungen, dem Idealismus und dem Glauben an Duft, Licht und Lebensfreude treu zu bleiben.
Das war manchmal schon ein sehr steiniger Weg und hat uns viel gelehrt. Doch können wir uns glücklich schätzen, dass viele Menschen damals und auch heute bei uns arbeiten möchten. Dort, wo es eine Herzensangelegenheit ist, im Einklang mit der Natur zu sein. Und ich sehe, dass das auch langfristig der Garant für mehr Zufriedenheit ist. Als Pionier freut man sich, wenn der Unterschied zwischen Bioproduktion und konventioneller Herstellung anerkannt wird.