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Cover von Bio Magazin Ist genug genug?

OVERTOURISM

Ist genug genug?

Immer mehr Menschen tummeln sich an beliebten Urlaubszielen – Einheimische, Besucher und die Verantwortlichen – klagen über einen zu hohen Ansturm an Gästen. Zur Lenkung der Touristenströme setzen sie auf verschiedenste Maßnahmen.

Das Jahr 2024 hat dem heimischen Tourismus neue Rekorde beschert. Nach vorläufigen Ergebnissen der Statistik Austria wurden im Vorjahr rund 154,3 Mio. Nächtigungen und 46,7 Mio. Ankünfte gemeldet. „2024 war das bisher erfolgreichste Jahr im österreichischen Tourismus“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Tobias Thomas, Generaldirektor der Statistik Austria. Auch der durch die Pandemie besonders betroffene Städtetourismus hat sich vollständig erholt: Insgesamt wurden in den Landeshauptstädten 27,5 Mio. Nächtigungen gezählt – ein Plus von sieben Prozent im Vergleich zu 2023. Vor allem Wien (18,9 Mio. Nächtigungen), Salzburg (3,1 Mio.) und Innsbruck (1,90 Mio.) konnten deutliche Zuwächse verzeichnen, aber auch in St. Pölten, Linz und Graz wurden Nächtigungsrekorde gemeldet. Und der Höhen­flug scheint sich fortzusetzen: Bereits in den ersten zwei Monaten der aktuellen Wintersaison wurden neue Höchstwerte bei Besuchern und Nächtigungen verzeichnet.

 

Hoher Beitrag zur Wertschöpfung

Damit zementiert der Tourismus seine Rolle für die heimische Wirtschaft weiter ein: Denn immerhin 6,2 Prozent der gesamten Wertschöpfung des Landes stammten 2023 aus dem Tourismus. Oder anders gesagt: Die erwirtschaftete direkte und indirekte Wertschöpfung des Tourismus lag 2023 bei rund 29,5 Mrd. Euro. Auch in Hinblick auf die Be­schäftigung erweist sich der Tourismus als stabile Größe: Im Jahresdurchschnitt 2023 waren 224.711 unselbstständig Beschäftigte im Bereich Beherbergung und Gastronomie tätig. 

Was des einen Freud ist jedoch des anderen Leid, denn vielerorts werden Besucher nicht mehr nur als Gäste, sondern zunehmend als Störenfriede und Last empfunden. Immer öfter leiden sowohl die Menschen als auch die Natur unter der Reiselust.

Einheimische fühlen sich zusehends durch die große Anzahl von Touristen gestört, gleichzeitig leiden überfüllte Destinationen zusehends unter Umweltverschmutzung, Ressourcenerschöpfung und Zerstörung von Ökosystemen.

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