Gegen Heißhunger, Schmerzen, Allergien, Übergewicht, Depressionen und Müdigkeit sollen Säfte oder Kapseln, die aus Extrakten der Noni-Frucht hergestellt werden, wirken. Gesunde Knochen, Zellen und eine positive Wirkung auf den Energiestoffwechsel sind ebenso wenig belegt wie Auswirkungen bei Krebs und Schlaganfällen.
Hinter dieser Idee steckt im Wesentlichen das Unternehmen Tahitian Noni International (TNI), das bereits im Jahr 2003 von der Europäischen Union die Genehmigung für die Vermarktung von Noni-Saft erhalten hat. 2008 folgte dann die Zulassung von Noni-Blättern als Lebensmittelzutat für die Zubereitung von Aufgüssen wie beispielsweise Tee und seit 2010 sind auch Noni-Konzentrate und Noni-Püree für den Vertrieb innerhalb der EU zugelassen. TNI hat damit weltweit die Nase weit vorn, wenn es um Novel-Food-Zulassung geht.
Der Saft wird aus der Frucht der Pflanze Morinda citrifolia L. hergestellt und trägt daher oft auch den Namen Morinda-Saft. Die Tropenfrucht ist ungefähr so groß wie ein Hühnerei und hat ein weißes Fruchtfleisch mit dunklen Kernen. Sie wächst auf indischen Maulbeerbäumen, die auf den polynesischen Inseln, Hawaii und an den Küsten von Mittelamerika und Madagaskar zu finden sind. In den Ursprungsländern werden meist die Wurzeln, die Rinde oder die Blätter verwendet. Der Geschmack ist eher gewöhnungsbedürftig und erinnert an fauligen Käse.
Die Menge macht den Unterschied. Doch Studien und die Datenlage seit Markteinführung des Saftes zeigen bis heute, dass es keine nachweisbaren gesundheitlichen Vorteile von Noni-Saft gegenüber anderen Fruchtsäften gibt. Der Preis liegt immerhin bei rund 50 Euro pro Liter, dennoch sind die Inhaltsstoffe aber nicht viel besser oder schlechter als bei anderen Säften mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt auch.