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Cover von Bio Magazin Jetzt kommt „Bio“ ins Glas!

IM WEINBERG

Jetzt kommt „Bio“ ins Glas!

Umstellung heißt immer Veränderung, das gilt auch für den Trend vom konventionellen Weinbau hin zu einer ökologischen Bewirtschaftung.

Am Anfang jeder Umstellung steht die kritische Überlegung der Winzer, was wohl die neue Ausrichtung bringen wird. Wird ein Betrieb übernommen, will man es vielleicht anders als die Vorgängergeneration machen. Die Nähe zur Natur und das Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt, die den Alltag von Weinbauern prägen, sind häufig der Grund, warum es zum Umdenken kommt. In jedem Fall wird sicheres, bewährtes und bekanntes Terrain verlassen, denn es geht nicht nur um die Rebe, sondern um das Gesamtpaket vom Anbau über die Kellerwirtschaft bis schließlich hin zur Vermarktung. Bio-Weinbau ist nicht nur ein grünes Etikett, sondern Einstellung und Haltung. Und es ist keine Entscheidung von heute auf morgen, denn die Umstellung dauert Jahre – beim Boden sind es mindestens drei, wenn nicht sogar fünf.

Schließlich braucht es noch einige Voraussetzungen, die freilich nicht jeder Betrieb mitbringt: Der ökologische Anbau muss den Interessen der Betriebsführung entsprechen, idealerweise stehen auch die Mitarbeiter dahinter. Kurz gesagt: Alle müssen an einem Strang ziehen. Denn neben dem Willen zur Umstellung braucht es auch das Interesse an Fort- und Weiterbildung, um das ökologische Denken und Handeln auf fundierte Beine zu stellen. Ist das theoretische Wissen erworben, so gilt es, dieses auch mit den praktischen Erfahrungen gut zu verknüpfen. Das bedeutet vor allem auch die Bereitschaft zum Experiment, denn jeder Betrieb hat andere individuellen Bedingungen, die sich nicht in einem Lehrbuch finden. Intensives Beobachten und das Auseinandersetzen mit der eigenen Arbeit sowie eine gewisse Risikobereitschaft gehören auch mit ins Boot, wenn man an eine solche Umstellung denkt. Neuinvestitionen in Geräte und Maschinen stehen ebenso auf dem Plan wie Marketingaktivitäten, um die Kun­den von den neuen Themen und Werten zu überzeugen. Es ist also nicht leicht, wenn man den Bio-Weg einschlägt, doch viele Beispiele zeigen, dass es sich lohnt und vielleicht der ein­zig mögliche Weg für den künftigen Weinbau unter angespannten klimatischen Bedin­gun­gen und einer anspruchsvollen Kundschaft ist.

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