Veganismus und Nachhaltigkeit liegen im Trend. Weil es für viele aber gar nicht so einfach ist, auf tierische Produkte zu verzichten, boomt die Entwicklung pflanzlicher Alternativen ebenso. Mittlerweile ist die Menge an Erzeugnissen kaum mehr überschaubar. Die Produkte beinhalten teilweise einfache Zutaten, teilweise setzen sie sich komplex und aus hochwertigen Komponenten zusammen. Diese Spannweite spiegelt sich auch in der Preisrange wider. Es lohnt sich also, einen genaueren Blick darauf zu werfen.
Was ist drin? Bei den Inhaltsstoffen trumpfen die meisten pflanzlichen Alternativen nicht auf. Der Großteil der veganen Käse enthält vor allem Wasser, Stärke und Kokosöl. Auch andere pflanzliche Fette wie Olivenöl oder – Nachhaltigkeitsalarm! – Palmöl werden eingesetzt. Da diese Zutaten allein wahrscheinlich eher fad aussehen und auch so schmecken würden, kommen in den meisten Fällen noch ausschlaggebende „käsige“ Faktoren hinzu: Aromastoffe und Farbstoffe wie Beta-Carotin. Fairerweise muss jedoch erwähnt werden, dass auch in „echtem“, tierischem Käse manchmal bei der Farbe nachgeholfen wird, um den Käse optisch appetitlicher zu machen. Die Stärke ist gerade in veganen Hartkäsevarianten fast ein Muss, um eine feste Konsistenz zu erreichen. Manchmal werden aber auch andere festigende Zutaten verwendet, wie zum Beispiel Johannisbrotkernmehl.
Obwohl Rezepte für veganen Käse zum Selbermachen oft Nussprodukte, wie Mandelmilch oder Erdnüsse, enthalten, tauchen diese in den industriellen Käsealternativen überraschend selten auf. Auch sind viele Produkte als soja- oder glutenfrei gekennzeichnet. Das könnte auch daran liegen, dass man versucht, die Erzeugnisse für so viele Menschen wie möglich verträglich zu machen.
Bei einigen industriell hergestellten, pflanzlichen Käsealternativen waren die Produzenten auch ein wenig kreativer. Durch Gewürze, gerne verwendet wird zum Beispiel Bockshornklee oder Paprika, wird versucht, den Geschmack zu verstärken oder in eine bestimmte Richtung zu lenken.