Maiwipferl gehören zum Schatz alter Hausapotheken. Ihre Wirkung bei Erkältungen ist seit Jahrhunderten bekannt. Doch auch die Spitzenrestaurants weltweit setzen vermehrt auf pure Rohstoffe aus Garten, Wald und Wiese, die oft selbst gesammelt und in überraschende, originelle und schmackhafte Gerichte verwandelt werden. Nadelbäume steuern ihres dazu bei, denn Wipferl verleihen Gerichten ein typisches Waldaroma.
Altes Hausmittel. Maiwipferlprodukte haben eine lange Tradition als Mittel gegen Husten, Schnupfen und Heiserkeit und gehören in die Schatztruhe von Omas, Kräuterhexen und Liebhabern von Selbstgemachtem. Maiwipferl enthalten wertvolle ätherische Öle, Harze, Tannine und Vitamin C. Für den charakteristischen Duft ist Bornylacetat, ein ätherisches Öl, verantwortlich.
Im Frühling treiben Nadelbäume aus – auf den Enden der Zweige zeigen sie ihre typischen hellgrünen Spitzen, die „Wipferl“. Da sie traditionell im Mai gesammelt werden, werden sie also Maiwipferl genannt. Sie finden sich auf Fichten genauso wie auf Tannen. Hochgeschätzt werden sie aufgrund ihrer Inhaltsstoffe, die für eine antiseptische Wirkung sorgen. Sie hemmen die Vermehrung von Bakterien und reinigen die Atemwege von Schleim. Geschätzt werden sie außerdem zur Eindämmung von Reizhusten, Schmerzen und für die Förderung eines ruhigen Schlafes.
Extrakte aus den Wipferln von Fichten und Tannen wirken beruhigend, adstringierend, desinfizierend, entzündungshemmend und schleimlösend. Bekannt sind Anwendungen als Tee, Salbe, Öl, Tinktur, Harz oder Sirup. Bei Nervenentzündungen und Muskelschmerzen hilft ein Bad mit Fichtennadeln oder -wipfeln oder eine Massage mit Wipferlöl. Bei hohem Blutdruck und Herzinsuffizienz sollte darauf allerdings verzichtet werden. Für die Produktion des Maiwipferlsirups ist nicht viel nötig.