Zum Inhalt springen
Aktuelle Seite: Bitte zu Tisch!
Cover von Bio Magazin Bitte zu Tisch!

UNSER ERNÄHRUNGSSYSTEM

Bitte zu Tisch!

Unsere Ernährung ist für einen beträchtlichen Teil der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Möglichkeiten, die Emissionen effektiv zu verringern und dabei weiterhin eine ausreichende Versorgung mit gesunden, schmackhaften Lebensmitteln zu sichern, gibt es durchaus.

Dass Ernährung und Gesundheit sowie Wohlbefinden eng zusammenhängen, ist mittler-weile wahrscheinlich so gut wie jedem bekannt. Doch unsere Ernährungsgewohnheiten ziehen noch weit größere Kreise, denn sie beeinflussen auch Umwelt und Klima ganz massiv. Die Produktion von Lebensmitteln sowie der dafür benötigten Roh- und Inhalts-stoffe, aber auch Lagerung, Transport sowie die Entsorgung verschlingen einerseits unglaubliche Mengen an Ressourcen wie etwa Land, Wasser und Energie und tragen andererseits nicht unwesentlich zum Ausstoß von Treibhausgasen bei. Demnach entfallen nach Angaben des Weltklimarats IPCC zwischen 21 und 37 Prozent der menschengemachten Emissionen auf das Ernährungssystem. In der EU ist der Lebensmittelsektor für etwa   17 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich.

 

Potenzial zur Dekarbonisierung

Damit liefert dieser einen bedeutenden Hebel, wenn es darum geht, die Treibhaus-gasemissionen zu senken und den Klimawandel zu bremsen. So gibt es entlang der gesamten Wertschöpfungskette durchaus Potenzial zur Dekarbonisierung. In der Landwirtschaft, die global rund 50 Prozent der eisfreien Flächen einnimmt, sind fossile Energieträger nach wie vor Energiequelle Nummer 1, wenn es um die Bewirtschaftung der Ackerflächen sowie den Transport von Ernte und Tieren geht.

„Bei Landmaschinen könnte man auf nachhaltige Antriebe setzen“, sagt DI Jürgen Fluch, Dozent am Institut für Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement an der FH JOANNEUM im steirischen Kapfenberg. Doch in der Praxis ist das derzeit nicht so einfach. „Wichtig ist, dass diese Antriebe auch im täglichen Gebrauch praktikabel sind. Denn beispielsweise hat während der Ernte kein Landwirt Zeit, um seine E-Fahrzeuge zu laden“, so Fluch. Bei wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen würde das Laden zwar entfallen, aber bei der Erzeugung, den erreichbaren Wirkungsgraden und dem Versorgungsnetz von Wasserstoff sind immer noch viele Fragen offen.

Weiter geht es in der aktuellen Print-Ausgabe.
Fuss ...