Österreich ist wirklich reich an landschaftlicher Schönheit. Majestätische Berge, stille Seen, dichte Wälder und wilde Schluchten prägen das Bild in vielen Bundesländern. Doch hinter dieser malerischen Kulisse verbirgt sich eine zweite, geheimnisvolle Welt: voller Mythen, Legenden und sagenumwobener Plätze. Steinerne Kultstätten aus der Frühzeit, geheimnisvolle Höhlen, uralte Grabhügel oder verfallene Burgruinen tragen nicht nur die Spuren längst vergangener Kulturen, sondern auch ein besonderes Flair in sich, das Besucher fasziniert und inspiriert.
Was macht einen Ort „mystisch“?
Die Mystik eines Ortes entsteht oft aus der Verbindung zwischen Natur, Geschichte und überlieferten Erzählungen. Es sind Plätze, an denen Menschen über Generationen hinweg etwas Besonderes gespürt oder erlebt haben, sei es Ehrfurcht, Angst, Trost oder ein tiefes Staunen. Oft sind es Orte, an denen die Grenzen zwischen Weltlichem und Spirituellem zu verschwimmen scheinen.
Schon früh wählten Menschen derartige Plätze für Rituale, Opfergaben oder Bestat-tungen. Sie orientierten sich an markanten Felsformationen, Quellen, Höhlen oder besonders exponierten Landschaftspunkten. Die Natur wird dabei selbst zum Tempel, die Umgebung zum Spiegel der Erfahrungen.
Mit der Zeit wurden diese Plätze von Sagen, Märchen und Legenden umrankt. Erzählt wird von Riesen und Hexen, von verschwundenen Schätzen, Geistern oder verborgenen Reichen unter der Erde. Vieles davon sind sinnbildliche Geschichten, die kulturelle Werte, Ängste oder Hoffnungen transportieren. Aber auch reale historische Ereignisse können in ihnen weiterleben, wenn auch in symbolischer Form. Meist wurden die Geschichten mündlich überliefert und dabei immer ein wenig dem Zeitgeist angepasst – das garantiert, dass sie sich über viele Jahre „halten“ und die Faszination für das Unerklärliche bleibt.