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Cover von Bio Magazin Zurück zu den Wurzeln

BIO-PIONIERE

Zurück zu den Wurzeln

Bio-Pioniere haben spannende Ideen, die sie mit Be­harrlichkeit verfolgen und bleiben dabei ihren Idealen treu. Das Biobauern-Paar Günther Rabeder und Judith Deutschbauer-Rabeder hat so dem Leinanbau im Mühlviertel zu einer Renaissance verholfen.

Jahrhundertelang waren der Lein und das Mühlviertel eng miteinander verbunden: Die Fasern des hier angebauten Leins wurden in zahlreichen kleinen Webereien der Gegend zu Leinen veredelt, aus den Samen wurde das Leinöl gewonnen. Mit dem Aussterben der Webe­reien verschwanden allerdings auch der Lein und das mit seinem Anbau verbundene Know-how aus der Region. Bis sich Günther Rabeder und seine Frau Judith Deutschbauer-Rabeder aus Niederwaldkirchen im Bezirk Rohrbach vor elf Jahren an die traditionsreiche Kulturpflanze, deren Anbau im Mühlviertel bereits im 13. Jahr­hundert beschrieben wurde, erinnerten.                                      

„Als wir den Emerhof 2011 übernommen haben, dachten wir, dass es wahrscheinlich nicht sehr zukunftsträchtig ist, wie bisher weiter zu tun und in der Masse mitzuschwimmen. Daher haben wir uns an der Vergangenheit orientiert und beschlossen, dem Lein wieder mehr Platz im Mühlviertel zu geben“, erzählt Judith Deutschbauer-Rabeder. Nicht zuletzt, da Leinsamen und Leinöl bereits damals bei Konsumenten sehr gefragt waren. „Aber der Lein wurde aus Kasachstan und Kanada importiert, während im Mühlviertel, dem klassischen Anbaugebiet, nichts gewesen ist“, so Günther Rabeder.

„Clevere“ Fruchtfolge gefragt. Die Voraussetzungen dafür schienen bestens geeignet: Auf einer Versuchsfläche von einem Hektar startete das Paar den ersten Anbauversuch. „Lein ist im Prinzip unkompliziert, er kommt mit den Böden hier naturgemäß gut zurecht. Wichtig ist nur, dass der Boden nicht so viele Nährstoffe, vor allem nicht zu viel Stickstoff, aufweist“, erklärt Deutschbauer-Rabeder. Und ihr Mann ergänzt: „Er ist eigentlich die perfekte Klima­wandelpflanze, da er mit Trockenheit gut zurechtkommt“. Die einzige Herausforderung sei das Beikraut: „Lein ist nicht sehr konkurrenzstark“, weiß Rabeder. Um das Unkraut hintanzu­halten, seien daher eine „clevere“ Fruchtfolge – Lein kann etwa alle fünf Jahre am selben Acker angebaut werden – und eine gute Bodenbearbeitung wichtig.

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