Freiheit, Natur und Abenteuer ist der Mix, der Camping für viele zum Inbegriff eines entschleunigten Urlaubs macht. Morgens aufwachen mit Vogelgezwitscher, barfuß durch taunasses Gras laufen, den Kaffee unter freiem Himmel kochen und abends unter dem Sternenzelt einschlafen – das alles klingt romantisch, ursprünglich und naturnah. Doch genau hier liegt auch der Haken: Wer die Natur liebt, sollte sie nicht nur genießen, sondern auch schützen. Nachhaltig campen heißt daher, bewusst zu reisen, umweltfreundlich zu leben und achtsam zu hinterlassen.
Der Weg ist das Ziel
Nachhaltigkeit beginnt lange vor dem Aufstellen des Zelts oder dem Einparken des Campers. Wer mit dem eigenen Auto quer durch Europa fährt, um dann ein paar Tage im Grünen zu verbringen, hat bereits einen großen CO₂-Fußabdruck hinterlassen. Umweltfreundlicher ist es, wenn das Reiseziel näher liegt – und idealerweise mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Viele Campingplätze bieten inzwischen Shuttle-Services vom Bahnhof an oder liegen in Gehweite zu Bus- und Bahnstationen. Für Wanderer und Radreisende gibt es spezielle Trekkingplätze oder einfache Biwak-plätze entlang von Fernradwegen und Wandertrails. „Wer nicht auf sein eigenes Auto verzichten möchte, kann vielleicht zumindest einen Teil der Strecke mit dem Autoreise-zug zurücklegen und so eine Menge Emissionen einsparen“, schlägt Georg Rothwangl vom Österreichischen Alpenverein vor.
Zelt, Bulli oder Luxuscamper?
Nicht jede Form des Campings ist gleich nachhaltig. Das klassische Zelt – idealerweise aus recycelten oder langlebigen Materialien – ist besonders ressourcenschonend. Es benötigt wenig Platz, verbraucht keine Energie und passt auch in den Rucksack. Wer mehr Komfort sucht, kann auf kleinere Campingbusse oder sogenannte Microcamper setzen. Sie verbrauchen weniger Sprit als große Wohnmobile und lassen sich besser in die Natur integrieren.