Ich konnte mein Haus nur warmhalten, indem ich Sachen verheize, in meinem Fall waren es Holz und Öl“, beschreibt DI Dr. Bernhard König, Firmengründer von Green Soul Technologies, seine Hauptmotivation, sich mit dem Thema einer nachhaltigen Wärmeerzeugung intensiver auseinanderzusetzen. Und dieser Gedanke ging ihm gehörig gegen den Strich und war Ausgangspunkt, dass seine Vision reifte: „Machen wir die Welt ein Stück grüner und heizen wir emissionsfrei.“
Auf einer Messe hat der Techniker einen thermochemischen Speicher für eine Automobilanwendung entdeckt und kam so auf die Idee, das Prinzip zu skalieren und auch für sein eigenes Haus zu verwenden. Der Gründer nahm sich kurzerhand eine Auszeit von seinem Job und machte sich auf die Suche, welche Materialien für den chemischen Prozess eingesetzt werden können. Das Start-up und der thermochemische Speicher „SoulHeat“ – auch als „Wärmebatterie“ bezeichnet – waren geboren. Bisher wurden verschiedenste Reaktanten auf deren Eignung und Eigenschaften für diese Zwecke untersucht.
Denn neben hoher Energiedichte und Speicherkapazität will König auch ein nachhaltiges Produkt kreieren, das über lange Zeit genutzt werden kann. „Selbst bei Naturereignissen wie Hochwasser oder Erdbeben dürfen keine dauerhaften Schäden an der Umwelt und bei der Herstellung keinerlei Ausbeutung verursacht werden. Auch müssen die Reaktanten in großen Mengen verfügbar sein, ohne plötzlich den Preis zu erhöhen“, betont der Techniker. Aktuell ist König mit dem Bau des Prototyps beschäftigt und sucht Vertriebspartner für sein Produkt.
Den Sommer „konservieren“. SoulHeat ist ein Speicher, der ähnlich funktioniert wie eine Batterie und als Lösung für eine paradoxe Situation fungiert: Im Sommer wird mit viel Energie die Wärme aus den Häusern gehalten und im Winter muss im wahrsten Sinne des Wortes Geld verbrannt werden. Die Thematik ist momentan aktueller denn je, denn viele Länder stöhnen unter noch nie dagewesenen Hitzeperioden und die Sorge der Energieknappheit ist zu einem massiven Preistreiber geworden.
„Im Sommer soll mit SoulHeat daher die anfallende Energie gespeichert werden und dann im Winter zur Wohnraumheizung und Warmwasseraufbereitung genutzt werden“, fasst König das denkbar einfache Prinzip zusammen und ergänzt: „Zudem reduzieren wir damit die Treibhausgase, denn bis zu 87 % der häuslichen CO2-Emissionen kommen aktuell aus der Wärmegewinnung.“