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Aktuelle Seite: Geballte Bio-Power
Cover von Bio Magazin Geballte Bio-Power

STANDORTFAKTOR BIO

Geballte Bio-Power

Das Biodorf Seeham setzt mit einem umfassenden Maßnahmenbündel auf Nachhaltigkeit und hat es damit geschafft, zur Bio-Hauptstadt Europas gekürt zu werden. Auswirkungen auf die Nächtigungen, die Arbeitsplätze und die Lebensqualität bleiben dabei nicht aus.

Die Gemeinde Seeham im Flachgau im Salzburger Land liegt am Westufer des Obertrumer Sees und zählt rund 2000 Einwohner. Schon vor 150 Jahren zog es die Städter zur Sommer­frische dorthin, doch bekannt ist Seeham nicht nur für den Tourismus und einer der Ur­sprungsorte von „Bioparadies Salzburgerland“, sondern unter anderem auch als Teil der größten zusammenhängenden Heumilchregion Europas mit rund 300 Biobauern aus 28 Gemeinden. In Sachen „bio“ ist die knapp 10 km2 große Region längst nicht nur Insidern ein Begriff. Das liegt wohl daran, dass sich hier einmal mehr zeigt, dass die Summe mehr ist als nur die einzelnen Aktivitäten von engagierten Öko-Verfechtern.                                                      

Mit dem „Biodorf Seeham“ ist es gelungen, das Zusammenspiel von großen Betrieben, kleinen Handwerkern, der Landwirtschaft und den Bewohnern in beispiellosen Einklang zu bringen – Nachhaltigkeit ist kein Mascherl, sondern gelebte Tradition seit über 20 Jahren.

So haben sich aus einer Vermarktungsgemeinschaft in der Bio-Heu-Region mittlerweile rund 80 % aller Landwirte der biologischen Landwirtschaft verschrieben, der erste Bio- und Fairladen Österreichs eröffnete in Seeham, zwei Klimaschutzpreise – der Österreichische Klimaschutzpreis für Gemeinden (2015) und der Climate Star Award für die beste kom­mu­nale Klimaschutzarbeit in Europa (2012) wurden abgeholt und 33 Betriebe sind aktuell biozertifiziert.

Die Zusammenarbeit mit der örtlichen touristischen Infrastruktur gewährleistet den Bio-Aspekt in Gastronomie und Hotellerie und auch bei der Verwendung von Bio-Lebensmitteln im öffentlichen Bereich hat Seeham eine Vorreiterrolle: 100 % Bio-Lebens­mittel kommen täglich frisch gekocht im Kindergarten und der Volksschule auf den Jausen- und Mittagstisch. „Mittlerweile haben wir einen eigenen Verein gegründet, der die gemeinsame Richtung vorgibt und das Engagement der Bürger, Betriebe und Vertreter der Region bündelt“, erklärt Robert Rosenstatter vom BioArt Campus Seeham, ebenfalls eines der Vorzeigeprojekte, das im Herbst 2022 eröffnet wurde und den Ort zu einem europäischen Zentrum der Bio-Bewe­gung machen will.

Weiter geht es in der aktuellen Print-Ausgabe.
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