Die Entscheidung, eine Wohnung zu mieten, zu kaufen oder ein Haus zu mieten oder zu bauen – in Fertigteilbauweise oder „von Hand“ – und dann noch die Finanzierung des langfristigen Projektes zu kalkulieren, ist an sich schon komplex. Wer zudem auch noch nachhaltige Standards inkludieren will, setzt dem noch eines drauf. Denn Gebäude zu errichten, die einen möglichst geringen ökologischen Fußabdruck hinterlassen, erfordert den Einsatz von umweltfreundlichen Baumaterialien, energieeffizienten Technologien und einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.
Noch einen Schritt weiter gehen die Nachhaltigkeitsexpertinnen Eva Bacher und Helga Heinzl-Barth von der Integralen Beratung der DELTA Gruppe, einem internationalen Architektur- und Ingenieurbüro: „Neben dem möglichst kleinen Fußabdruck darf bei der Bauaufgabe auch auf die Umgebung und deren spezielle Gegebenheiten nicht vergessen werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist eine flexible Mehrfachnutzung von bebauten Flächen und die Anpassbarkeit von Grundrissen zu ermöglichen, falls sich die Bedürfnisse an diese Flächen ändern.“ Einig sind sich die Expertinnen auch, dass der Lebenszyklus und die Auswirkungen des eigenen Tuns zu betrachten entscheidende Voraussetzungen für nachhaltiges Bauen sind.
Chancen und Hindernisse für nachhaltiges Bauen. Kaum ein Endverbraucher hat den umfassenden Durchblick, an welchen Stellschrauben zu drehen ist, damit der Schritt in die eigenen vier Wände ökologisch verträglich und leistbar zugleich ist. Das Argument, dass ökologisches Bauen jedenfalls teurer ist, kann so eindimensional nicht beantwortet werden, denn selbst wenn die Anfangsinvestitionen höher sind, lohnt sich hier gleich der Blick in die Zukunft: Wer zum Beispiel Heizen, Warmwassererzeugung und Kühlung der Sonne oder Erdwärme überlässt, muss dazu passende Technologien vorsehen. Die kosten möglicherweise erst einmal mehr, doch im langfristigen Betrieb senken sie mittlerweile deutlich die laufenden Kosten.