Topinambur stammt aus Nord- und Mittelamerika und gilt als eine Kulturpflanze der indigenen Völker aus der Zeit vor Kolumbus. Im 17. Jahrhundert gelangte er nach Europa und gehörte bis ins 18. Jahrhundert zu den Grundnahrungsmitteln in Europa – jetzt hat man ihn wiederentdeckt und lernt die Knolle wieder schätzen. Topinambur sieht ähnlich aus wie Erdäpfel, manchmal auch wie Ingwer, und wurde schließlich auch von den Erdäpfeln verdrängt. Lange fristete er als Viehfutter ein Dasein im Schatten, doch nun hat er den Weg zurück in die Küche gefunden.
Gesunde Knolle. Topinambur ist kalorienarm und vitaminreich, enthält darüber hinaus aber auch Mineralstoffe, Spurenelemente und Inulin. Der Eisen-, Kalium- und Kalziumgehalt ist im Vergleich zum Erdapfel deutlich höher. Wer unter Gewichtsproblemen oder Stoffwechselstörungen leidet, ist gut beraten, die Knolle auf den Speiseplan zu setzen. Das enthaltene Inulin stabilisiert den Blutzuckerspiegel und entlastet damit Bauchspeicheldrüse und Leber. Bei übermäßigem Verzehr können sich jedoch Blähungen und Durchfall einstellen. Auch die Darmflora bleibt mit Topinambur im Gleichgewicht.
Im Rahmen einer Darmsanierung sorgt die Knolle für die Ansiedelung von gesunden Darmbakterienstämmen. Dafür sind Tinkturen auf Alkohol- oder Essigbasis geeignet.
Alternative zu Erdäpfeln. Topinambur bietet Abwechslung zu den omnipräsenten Erdäpfeln, schmeckt süßlicher und „nussig“ und kann gegart genauso wie roh verzehrt werden. Der Geschmack erinnert an Artischocken und Maroni. Die Formen und Farben sind sortenabhängig, meist sind die Schalen der Knolle beige-braun oder violett-braun. Das Fruchtfleisch ist meist weißlich-beige bis gelb oder sogar bräunlich. Die Schale kann übrigens bei empfindlichen Personen Verdauungsbeschwerden hervorrufen, ist aber grundsätzlich essbar.