Überschwemmungen, Sturmkatastrophen, Dürren – in den vergangenen Jahren war es der Klimawandel, der die Energiewende neben der Mobilitätswende in den Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit gerückt hat. So hat sich die EU im Vorjahr das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden, Österreich will dieses Ziel bereits zehn Jahre zuvor erreichen. Der Ukraine-Krieg und die explodierenden Kosten für Strom- und Wärmeversorgung haben die Notwendigkeit des Ausstiegs aus Öl und Gas noch einmal befeuert.
Ressourcen bündeln. Möglichkeiten dafür gibt es noch genug: Derzeit werden in Österreich knapp über 40 % der Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen. Der Löwenanteil davon, nämlich mehr als 85 %, entfällt auf Wasserkraft und Biomasse, wobei Wind- und Solarkraft stetig an Bedeutung gewinnen.
Heimische Stromerzeuger sind schon lange auf diesen Zug aufgesprungen – immerhin rund 75 % des heimischen Stroms stammen aus erneuerbaren Quellen. Und bereits 2030 soll der Stromverbrauch in Österreich bilanziell zu 100 % daraus gedeckt werden. Strom aus Kleinwasserkraft kann dabei einen wichtigen Beitrag leisten. Alte Kleinwasserkraftanlagen an den Stand der Technik anzupassen und bereits bestehende, ungenutzte Querbauwerke für die Stromerzeugung zu nutzen, gelten als wichtige Maßnahmen für die Energiewende.
„Für die Energiewende müssen wir in den Regionen alle Ressourcen nutzen, die wir zur Verfügung haben“, sagt dazu Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds. Die Politik lässt sich das einiges kosten: So stellt das Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) seit Mai für Machbarkeitsstudien sowie Entwurfs- und Bewilligungsplanungen ein Förderbudget in Höhe von 2,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Hebel bei Gebäuden. Doch auch bei der Wärmeversorgung gibt es noch Potenzial: Laut Gesetzesentwurf sollen Ölheizungen bis 2035 nach einem Stufenplan vom Markt verschwinden. Spätestens 2040 soll auch kein fossiles Gas mehr verbrannt werden. Ein großer Hebel, um die Energiewende zu schaffen, liegt daher im Gebäudebereich. Denn rund ein Drittel der verwendeten Endenergie wird hierzulande nach wie vor für das Heizen von Gebäuden und die Aufbereitung von Warmwasser verwendet.