Im Kinderlied aus dem Jahr 1843 „Ein Männlein steht im Walde“ heißt es, dass das Männlein auf einem Bein steht, ein rotes Mäntelchen und auf dem Kopf ein schwarzes Käpplein trägt. Damit werden jedoch nicht die optischen Charakteristika des Fliegenpilzes beschrieben, sondern die der Hagebutte .
Hagebutten sind „Schein- oder Sammelfrüchte“, die aus Rosenblüten entstehen. Nicht alle Rosen bilden gleich große und gut verwertbare Hagebutten aus – am besten sind jene der Hundsrose, der Apfelrose oder Kartoffelrose für den Küchengebrauch geeignet. Besonders kleine Sorten begeistern häufig mit ausgesprochen intensivem Aroma. In den Hagebutten reifen die eigentlichen Samen der Rosen heran, die Nüsschen. Die Früchte sind übrigens nicht immer rot, sie können auch gelb, orange, bräunlich, grün oder schwarz sein. Sie sind manchmal rund, länglich oder sogar flaschenförmig.
Bei den meisten Rosensorten mit gefüllten Blüten sind die Staubblätter zu Blütenblättern umgeformt – sie entwickeln daher keine Hagebutten. Einfach blühende Rosen tun das meistens, vor allem Wildrosen oder Rugosa-Sorten. Auch bodendeckende Rosen bilden häufig Hagebutten aus.
Gesunde rote Winzlinge. Hagebutten punkten nicht nur mit ihrem charakteristischen Geschmack, sondern auch mit großen Dosen an Vitaminen, vor allem Vitamin C, aber auch Vitamin A, B1 und B2, E (Tocopherol), K, P und Mineralstoffen wie Eisen und Magnesium. Außerdem enthalten sie Kohlenhydrate, Eiweiß und wenig Fett sowie jede Menge Ballaststoffe, ätherische Öle, Carotinoide, Flavonoide, Gerbstoffe, Lykopin, Natrium und Pektin. Sie können roh gegessen werden, nachdem Kerne und Härchen entfernt wurden. Genießbar sind sie auch noch im Frühjahr, wenn sie noch immer rot unter dem letzten Schnee hervorlugen, aber richtig gut schmecken sie im Herbst.