Rund 840.000 Gas- und 500.000 Ölheizungen sowie etwa 80.000 Heizungen mit Koks oder Kohle sorgen nach Angaben des Klimaschutzministeriums in Österreich nach wie vor für Wärme. Allein in Wien müssen laut Wien Energie an die 400.000 Gasthermen bis 2040 auf eine klimafreundliche Alternative umgestellt werden. Angesichts hoher Preise bei fossilen Energieträgern – auch bedingt durch die schrittweise steigende CO2-Steuer –, des Klimawandels und des im Raum stehenden Erneuerbaren-Wärme-Gesetzes denken aber ohnehin immer mehr Hauseigentümer über einen Wechsel des Heizsystems nach.
Kein Wunder also, dass im Vorjahr nach Angaben des Branchenverbands Wärmepumpe Austria erstmals mehr erneuerbare als fossile Heizsysteme installiert wurden – nicht zuletzt deshalb, da fossile Energieträger im Neubau bereits verboten sind.
Kostengünstig und effizient. Als einer der Gamechanger der Wärmewende fungieren Wärmepumpen: Im ersten Halbjahr 2023 wurden österreichweit exakt 28.106 Stück verbaut – das sind um 38 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, so der Branchenverband Wärmepumpe Austria. Wärmepumpen nutzen, je nach System, die kostenlose Umgebungswärme aus der Luft, dem Grundwasser oder der Erde, um Räume zu beheizen, im Sommer zu kühlen und um Warmwasser zu produzieren. Dabei sind sie nicht nur klimaneutral und ressourcenschonend, sondern im Betrieb auch kostengünstig und effizient: So beziehen etwa Luftwärmepumpen zu rund 75 Prozent Wärme aus der Umgebungsluft, nur maximal 25 Prozent werden durch Strom abgedeckt, heißt es dazu in einer Aussendung von Austria Email, österreichischer Hersteller von Warmwasser- und Heizsystemen. Stammt dieser dann noch aus einer hauseigenen Photovoltaik-Anlage, wird die Geldbörse zusätzlich geschont.
Wärmepumpen punkten darüber hinaus auch mit Einsparungen beim Stromverbrauch gegenüber Öl und Gas. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Ölheizung kann man bei den Stromkosten bis zu 800 Euro pro Jahr sparen, im Vergleich zu einer Gasheizung sind es bis zu 550 Euro. Tauscht man nun eine alte Heizungsanlage durch eine moderne Heizungswärmepumpe und einen gut gedämmten Speicher, so sind Einsparungen bis zu 1.500 Euro möglich, in bestimmten Fällen sogar mehr.