Zum Vergleich: Wäre die Lebensmittelverschwendung ein Land, dann wäre sie nach China und den USA der drittgrößte Erzeuger von CO2. Neben Abfällen in der Produktion, im Transport, im Handel und der Gastronomie sind es in Österreich vor allem private Haushalte, auf die etwa 60 % aller entsorgten Lebensmittel entfallen. Dabei bilden insbesondere genussfähiges Brot und Gebäck sowie Obst und Gemüse einen Großteil der Abfälle.
Dabei kann jede und jeder entlang der Wertschöpfungskette zur Reduktion von vermeidbaren Lebensmittelabfällen beitragen. Es gilt in erster Linie, das Bewusstsein für diese Problematik zu schärfen, da sämtliche eingesetzten Ressourcen vergeudet werden – bei der Produktion, dem Transport, dem Verkauf und der Zubereitung bis hin zur Entsorgung – und freilich geht es dabei auch um (enorme) finanzielle Einbußen.
Am 29. September fand der „International Day of Awareness of Food Loss and Food Waste” statt. Er wurde von den Vereinten Nationen im Jahr 2019 initiiert und soll auf die weltweite Lebensmittelverschwendung und die daraus resultierenden Probleme aufmerksam machen. Der Aktionstag ist aber nicht die einzige Maßnahme der Vereinten Nationen. Sie haben in den Sustainable Development Goals (SDG) die Halbierung von Food Waste bis 2030 und eine deutliche Reduktion von Food Loss als Ziele definiert. Auch die EU schließt sich diesen Zielen an und hat eine Verringerung von Lebensmittelverschwendung im Rahmen der „Farm to Fork“-Strategie vorgesehen.
Größter Handlungsbedarf im Privaten Bereich. Die meisten vermeidbaren Lebensmittelabfälle entstehen mit Abstand bei den Konsumenten zu Hause: Laut Zahlen des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie aus 2020 entstehen 62 % der Verluste und Abfälle in Österreich in Privathaushalten, rund 16 % in der Außer-Haus-Verpflegung (z.B. Restaurants, Caterings, Schulbuffets). Be- und Verarbeitung liegen mit etwa 14 % an dritter Stelle, Groß- und Einzelhandel bzw. die Produktion mit 7 % und 1 % deutlich dahinter.