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Cover von Bio Magazin Grünes Licht für gesündere Ernährung?

NÄHRWERT

Grünes Licht für gesündere Ernährung?

Der Nutri-Score soll mithilfe von Ampelfarben und Buchstaben bei der Auswahl gesünderer Lebensmittel helfen. Angesichts einiger Schwächen ist das Instrument jedoch umstritten.

Übergewicht und Adipositas können weltweit bereits getrost zu den Volkskrankheiten gezählt werden. Immerhin 30 % der Weltbevölkerung sind mittlerweile übergewichtig, gut ein Drittel davon gilt als adipös, also als krankhaft fettleibig. Österreich ist dabei keine Ausnahme: Der Statistik Austria zufolge sind in Österreich 3,7 Millionen Menschen über 15 Jahre übergewichtig, rund 17 % von ihnen sind von Adipositas betroffen. Das gilt schon für Jüngsten der Gesellschaft, denn bereits im Alter von acht Jahren ist hierzulande jeder dritte Bub und jedes vierte Mädchen übergewichtig oder adipös. Die Aussichten sind alarmierend, rechnet die WHO doch 2030 mit 250 Millionen fettleibigen Kindern weltweit. Doch die Bevölkerung, weltweit und in Österreich, wird nicht nur dicker, sondern auch kränker. Denn Übergewicht und Adipositas erhöhen das Risiko für verschiedene chronische Erkrankungen wie Diabetes, Arthrose oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit eine geringere Lebenserwartung.

Kampf gegen Schwergewichte. Zurückgeführt wird die wachsende Zahl Übergewichtiger und Adipöser neben genetischen Faktoren auch auf die Kombination aus zu wenig Bewegung und falscher Ernährung wie einer zu hohen Fett- und Kalorienzufuhr. Nährwertangaben auf den Verpackungen verarbeiteter Lebensmittel sollen zwar helfen, deren Konsum sinnvoll zu steuern. „Sie sind aber einerseits oft sehr klein gedruckt und auf der Rückseite von Verpackungen zu finden, andererseits sehr komplex“, sagt Mag. Heidi Porstner, Leiterin von Foodwatch Österreich. Und Mag. Birgit Beck, Projektleiterin Lebensmittel & Ernährung beim Verein für Konsumenteninformation, ergänzt: „Die Nährwerttabelle ist zwar gut. Aber für den durchschnittlichen Verbraucher nicht umsetzbar, da dieser trotzdem nicht weiß, wie viel er wovon essen soll.“ Sie tritt daher für die möglichst rasche Einführung des Nutri-Score, eines Ampelsystems zur Kennzeichnung des Nährwertprofils von verarbeiteten Lebensmitteln, ein.

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