Hitze und Starkregen, Dürren, schmelzende Gletscher – all das gibt seit Jahren Zeugnis des Klimawandels. Nun hat zu Beginn der UN-Klimakonferenz im ägyptischen Sharm el-Sheikh die Weltwetterorganisation (WMO) die Alarmglocken geläutet: Die vergangenen acht Jahre seien global offenbar die heißesten überhaupt gewesen, teilte die Organisation mit. Die weltweite Durchschnittstemperatur lag zuletzt schätzungsweise um rund 1,15 Grad über dem Durchschnitt der vorindustriellen Zeit.
Handeln tut somit not – je eher, desto besser. Um ihren Forderungen nach einem raschen Gegensteuern Nachdruck zu verleihen, greifen Klimaschützer zu immer drastischeren Mitteln: Während die einen Museen ins Visier nehmen und Kartoffelpüree, Gemüse- oder Tomatensuppe auf Gemälde bekannter Künstler wie Monet oder Van Gogh schütten, kleben sich andere auf viel befahrenen Straßen fest, um auf den Verkehr als CO2-Verursacher hinzuweisen.
Fluglinien im Visier. Einen etwas weniger radikalen, aber ebenso aufsehenerregenden Weg beschreitet die Brandalism-Bewegung, ein loser Zusammenschluss internationaler Künstler und Aktivisten. Akteure hinter der Aktion sind nach Angaben von brandalism.ch unter anderem Greenpeace International, Badvertising (UK), Résistance à l’Agression Publicitaire (Frankreich), Climáximo (Portugal) und 35 weitere Organisationen. Vertreter davon haben im September in verschiedenen Städten in sieben europäischen Ländern nach eigenen Angaben mehr als 500 Außenwerbeflächen gekapert. Ziel des Angriffs waren Airlines und deren Werbeagenturen bzw. Werbeplakate.
Konkret ging es darum, Luftfahrt und Vielfliegertum anzuprangern, Werbemotive und -botschaften wurden dazu entsprechend abgewandelt. Der Slogan von Lufthansa „Say Yes To The World“ wurde dabei in „Say Yes to the End of the World“ umformuliert. Als Motiv war ein Passagier zu sehen, der in einem Magazin der Airline liest, während daneben die Welt in Flammen aufgeht. Der Slogan der KLM „Fly Responsibly“ wurde im Zuge der Aktion zu „Lie Irresponsibly“, während die Billig-Fluglinie Ryanair schlicht in „Ruinair“ umbenannt wurde.