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Cover von Bio Magazin Mut zur Wildheit

UMWELTSCHUTZ

Mut zur Wildheit

Jahrhundertelang wurde der Lauf und Fluss von Fließgewässern künstlich verändert – zum Nachteil von Umwelt und Menschen. Mit einer umfassenden Renaturierung würde nicht nur die Biodiversität gefördert, sondern auch die Folgen des Klimawandels abgefedert.

March, Thaya, Ybbs, Kamp, Salzach, Mur, Drau oder Lech – diese Flüsse haben eine Gemein­samkeit:  Sie wurden in den vergangenen Jahren abschnittweise renaturiert beziehungs­weise laufen Projekte zur Renaturierung. Im Rahmen des von der EU geförderten Projekts „Renaturierung Untere March-Auen“ wurden beispielsweise an der March von Oktober 2011 bis Oktober 2019 verschiedene Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt. Um eine naturnahe Flussdynamik wiederherzustellen, wurden bestehende Regulierungsbauwerke wie Ufer­block­würfe punktuell geöffnet und Querwerke gezielt zurückgebaut, um abgetrennte Seitenarme wieder an den Fluss anzubinden.

Insgesamt fanden auf einer Länge von elf Kilometern wasserbauliche Renaturierungs­maß­nahmen statt, sieben neue Seitenarme mit einer Länge von 7,3 Kilometern wurden herge­stellt und so sieben neue Inseln der March geschaffen. An der Salzach wiederum steht die nächste Etappe der Renaturierung der Salzachauen im Norden der Stadt Salzburg bevor: Um diese umsetzen zu können, hat das Land im Herbst die rund 500 Hektar große Antheringer Au erworben. In den nächsten fünf Jahren sollen das Augebiet abgesenkt und die Nebenar­me an den Fluss angebunden werden.

 

Wo Menschen eingreifen. „Projekte wie diese sind dringend notwendig. Immerhin sind rund 60 Prozent der heimischen Gewässer in keinem guten ökologischen Zustand und somit rena­tu­rierungsbedürftig“, sagt dazu WWF-Experte Mag. Gerhard Egger. Denn seit Jahr­hunderten greifen Menschen mit der Er­richtung von Staudämmen, Kraftwerken, Wehren, aber auch mit Kanalisierungen, Ableitungen, Begradigungen, Einfassungen oder Überbauungen massiv in den natürlichen Lauf von Flüssen und Bächen ein. Und das flächendeckend, kaum ein Fluss in Österreich wurde nicht angetastet.

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