Wien gehört zu den zehn führenden Tourismusmetropolen Europas und gilt gleichzeitig als Stadt mit besonders hoher Lebensqualität. Angesichts des stark auf ein Zentrum ausgerichteten Stadtgefüges, einer Zwei-Millionen-Bevölkerung und rund neun Millionen jährlichen Übernachtungen wird deutlich: Neue, qualitätsvolle Begegnungsräume außerhalb der Innenstadt sind entscheidend für ein ausgewogenes Wachstum.
Das neue Handbuch „The Places To Be“ identifiziert drei zentrale Herausforderungen für die Stadtentwicklung: das schnelle Wachstum Wiens, den Bedarf an intensiver Kooperation und den sensiblen Umgang mit dem historischen Stadtbild. Es fordert dabei ein neues Denken in der Gestaltung urbaner Räume: Placemaking – das Schaffen neuer städtischer Anziehungspunkte – soll als interdisziplinäre Aufgabe begriffen werden, bei der Stadtplanung und Tourismus eng verzahnt agieren. Grundprinzip: Nur Orte, die für die lokale Bevölkerung gut funktionieren, sind auch für Gäste attraktiv. Umgekehrt kann Tourismus dazu beitragen, Stadtteile zu beleben, Aufenthaltsqualität zu steigern, lokale Wirtschaftskreisläufe zu stärken und öffentliche Infrastruktur zu finanzieren. Mögliche Konflikte lassen sich so bereits in der Planungsphase vermeiden – Wien liefert dafür ein Modell, von dem auch andere Metropolen profitieren können.
In den letzten Jahren hat sich das Verständnis von Tourismus stark verändert. Im Mittel-punkt stehen nicht mehr allein Gästezahlen, sondern der Beitrag des Tourismus zu nachhaltiger Stadtentwicklung und Lebensqualität. Mit der Visitor Economy Strategie konzentriert sich die Stadt auf Wertschöpfung, das Wohlbefinden der Bevölkerung, die Zufriedenheit der Gäste sowie eine branchenübergreifende Zusammenarbeit.